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Woran erkennt man seriöse Hypnose-Ausbildungen? Und was kosten sie? 

Hypnose hat in den letzten Jahren immer mehr an wissenschaftlicher, aber auch gesellschaftlicher Anerkennung gewonnen. Damit einher geht auch der Wunsch, die Techniken selbst erlernen zu wollen. Immer mehr Menschen möchten sich also zum Hypnose Coach oder Therapeuten ausbilden lassen, um ihrem Gegenüber einen wirklichen Mehrwert zu stiften. Doch wie findet man angesichts des unüberschaubaren Angebots an Ausbildungen, Seminaren oder Kursen auch eine Ausbildung, die wirklich seriös ist? Und was kostet eine solche Ausbildung?

Ein Leitsatz vorweg: Machen Sie sich immer auch ein eigenes Bild. In diesem Artikel haben wir zur Orientierung eine Checkliste mit sieben Kriterien zusammengestellt, die Ihnen bei der Entscheidung helfen können.

Publiziert: 31. Oktober 2023

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Das Wichtigste in Kürze

  • Seriöse Ausbildungen vermitteln umfangreiche Inhalte, die wissenschaftlich fundiert, ethisch vertretbar, und didaktisch lernfreundlich und qualitativ hochwertig aufbereitet sein sollten.
  • Sie bieten Übungsmöglichkeiten, Zertifikate und die Möglichkeit zur Verbandsmitgliedschaften an.
  • Die Qualität der Ausbildung steht und fällt mit der Kompetenz der Lehrenden.

1. Qualifizierte Ausbilder und qualifiziertes Institut

Beginnen wir mit den Ausbildenden. Es ist empfehlenswert, die Qualifikationen der Lehrperson in Vorfeld zu prüfen. Seriöse Hypnose-Ausbilder sollten über umfassende Erfahrung in der Hypnosepraxis verfügen

Es lohnt sich, die berufliche Laufbahn der Ausbildenden zu überprüfen. Besonders wichtig ist dabei neben der Professionalität und Kompetent auch die Frage, ob es eine Übereinstimmung der Werte gibt.

Einen Aufschluss über die Seriosität kann auch die Vorgehensweise des Instituts geben: Werden Vorgespräche angeboten und fühlen Sie sich wohl und verstanden? Qualifizierte Ausbildungsinstitute bieten die Möglichkeit eines Beratungsgesprächs an oder stellen ausreichend Material zur Verfügung, mit dem man sich umfassend informieren kann. Einige bieten auch kostenlose Testzugänge an.

2. Umfangreiche Lehrinhalte

Eine seriöse Hypnose-Ausbildung sollte eine breite Palette von Lehrinhalten abdecken. Dazu gehören nicht nur inhaltliche Aspekte, wie die Grundlagen der Hypnose, Techniken oder Leitfäden in Praxis und Theorie, sondern auch die Praxis als Therapeut oder Coach betreffende Inhalte. Damit sind Softskills. Ethik, rechtliche Aspekte gemeint. Anstatt feste Leitfäden und Vorlagen vorzugeben, sollte die Ausbildung dazu befähigen, Therapie oder Coaching selbstständig gestalten zu können. Hier eine Auswahl an Inhalten, die von einem seriösen Institut gelehrt werden sollten:

1) Grundhaltung der Therapeut/innen oder Coaches 

Neben der Vermittlung an Inhalten, die die Hypnose selbst betreffen, ist es maßgeblich, dass die Ausbildung auch die Person schult und mit den wichtigsten Kompetenzen ausstattet. Es sollte eine therapeutische Grundhaltung vermittelt und unterrichtet werden, wie zum Beispiel:

  • Typische «Gefahren» als Anfänger:
    Die Schüler/innen lernen die häufigsten Fehler, die vermieden werden sollten. Sie lernen, keine Interpretation, Projektion oder Übertragung zu betreiben. In einer guten Hypnose Ausbildung, werden die Schülerinnen und Schüler dazu angeleitet und ausdrücklich geschult, keine subjektiven Interpretationen von Krankheitsbildern oder dergleichen abzugeben. Dies erfordert zuweilen ein wenig Übung, die im Rahmen seriöser Ausbildungen jedoch ermöglicht werden kann. Ebenso werden sie darauf sensibilisiert, wann eine Projektion oder Übertragung vorliegt und wie man diesen vorbeugen kann.
  • Komplementärmedizinische Einstellung:
    Ein weiterer zentraler Aspekt ist die Vermittlung einer komplementärmedizinischen Grundhaltung. Was bedeutet das? Die Klient/innen werden darüber informiert, dass Hypnosetherapie das Ziel verfolgt, unmittelbare Verbesserungen von unbewussten, kognitiven Prozessen herbeizuführen, was aber medizinische wie psychotherapeutische Arbeit nicht ersetzen soll. Damit geht auch einher, sich ausdrücklich von Heil- und Garantieversprechen zu distanzieren. Angehende Therapeut/innen sollten lernen, weder Heil- noch Garantieversprechen abzugeben – weder direkt noch indirekt.

2) Inhaltlich und methodisch

Eine seriöse Ausbildung behandelt eine ganze Bandbreite an verschiedenen Methoden, Theorien und Ansätzen Regressive Arbeit mit Initialprägungen. Sie beschränkt sich nicht auf eine einzige Vorgehensweise. Dadurch, dass eine Auswahl an Werkzeugen oder Instrumenten, sowie Erkenntnissen miteinander verglichen und eräutert wird, wird es den angehenden Hypnose Coaches möglich, die für jede Sitzung passenden Maßnahmen zu wählen. Nur so kann den Klient/innen wirklich geholfen werden.

Daraus erklären sich die folgenden Kriterien:

  • Kein ausschließlicher Fokus auf Vergangenheit:
    Eine seriöse Ausbildung distanziert sich klar von Modellen, in welchen nach einzig und allein nach einer einzigen Ursache gesucht wird. In der Vergangenheit nach einer Ursache zu suchen, nennt man auch «regressiv». Seriöse Anbieter lehren neben der Regression auch andere Methoden, um auch mit Menschen arbeiten zu können, die nicht mit der Vergangenheit arbeiten möchten.Ein Ansatz, bei dem ausschließlich ein einziges, vergangenes Erlebnis hauptverantwortlich gemacht wird, ist ebenso mit Vorsicht zu genießen. Seriöse Ausbilder klären darüber auf, dass es nicht nur eine einzige Initialprägung, sondern mehrere initiierende Prägungen geben kann. Die Entstehung von negativen Gedanken ist stets multifaktoriell. Das Anliegen der Klient/innen wird als ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren ersehen. Eine Ausnahme sind offensichtliche Fälle von Monokausalität wie bspw. Trauma Typ 1. Seriöse Ausbildungen lehren ein breites Spektrum an Methoden und Tools, um mit all diesen verschiedenen Faktoren arbeiten zu können.
  • Ressourcenorientierung:
    Angehende HypnosetherapeutInnen werden im Rahmen ihrer Ausbildung aufgefordert KlientInnen in ihre eigenen Ressourcen und so in die Fähigkeit zur Selbsthilfe zu begleiten. Sie lernen, ihre Klient/innen darauf zu verweisen, dass diese lernen sich mit eigenen Ressourcen zu helfen.
  • Klientenzentrierung und Unabhängigkeit: Ein weiterer wichtiger Lerninhalt, den seriöse Hypnose Ausbildungen vermitteln, ist die Klientenzentrierung: Im Mittelpunkt stehen die Klienten und vorerst ihre eigenen Lösungsideen sowie -ansätze.
    Sie werden darin geschult, die Unabhängigkeit ihrer Klient/innen zu bewahren, indem sie sie eigenmächtig entscheiden lassen, ob sie zu einer Folgesitzung kommen möchten. Sie lernen, Sitzungen abhängig vom Prozess der Klient/innen zu gestalten.
    Keine langen Sitzungen: Ein seriöser Hypnose Ausbilder lehrt die Gestaltung einer höchstgradig effizienten Sitzung. Hypnosetherapie-Sitzungen sollten ihren Schwerpunkt auf ein zeitliches Sitzungsziel von 60 – 90 Minuten haben. Bei Erstsitzungen können durch längere Vorgespräche auch zweistündige Sitzungen plausibel sein – solange dies jedoch dem eigenen Willen der Klient/innen entspringt und die voraussichtliche Dauer der Sitzung vorab besprochen wurde. Sitzungen von 3 Stunden Dauer und mehr sind meist nicht zielführend.

Nachdem wir nun also die zentralsten Inhalte abgesteckt haben, die ein seriöses Institut vermitteln sollte, geht es nun mit weiteren Kriterien weiter, die eine seriöse Ausbildung von weniger seriösen unterscheidet.

3. Praxiserfahrung

Hypnose ist eine praktische Fertigkeit und das Üben ist entscheidend für den Erfolg. Eine seriöse Ausbildung sollte ausreichend Möglichkeiten bieten, die vermittelten Fähigkeiten zu üben. Dies kann durch Trainingstage, Supervisionen, Demonstrationen oder Partnerübungen erreicht werden. Viele Institute bieten auch das Vernetzen von Schüler/innen untereinander an.

4. Transparente Kosten

Vorsicht ist geboten bei Ausbildungen, die hohe Gebühren verlangen, ohne klare Informationen darüber bereitzustellen, was im Preis inbegriffen ist. Seriöse Ausbildungen sollten transparente Kostenstrukturen haben und keine versteckten Gebühren oder unerwarteten Ausgaben beinhalten. Man sollte sich immer auch im Klaren sein, dass eine seriöse Ausbildung das gesamte Know-How vermittelt, das über jahrelange Erfahrung und Forschung präzisiert wurde. So sollte man bei zu günstigen Angeboten misstrauisch werden.

5. Referenzen und Bewertungen

Recherchieren Sie online nach Bewertungen und Erfahrungen anderer Absolventen der Ausbildung. Diese Rückmeldungen können Ihnen wertvolle Einblicke in die Qualität der Ausbildung und die Zufriedenheit der Teilnehmenden geben. So empfiehlt es sich, die Bewertungen und Erfahrungsberichte zu lesen. Wie ist die öffentliche Präsenz der Lehrenden? Was sagen die Klient/innen, Medien und Fachkräfte? Sind unter den Absolvent/innen auch Mediziner, Zahnärzte, Psychologen oder Psychiater und wie bewerten sie die Qualität der Ausbildung?

6. Akkreditierung und Zertifikate

Ein good to have ist sicherlich auch die Akkreditierung durch eine angesehene Organisation. Suchen Sie nach Ausbildungsanbietern, die von renommierten Verbänden wie der National Guild of Hypnotists (NGH) anerkannt sind. Ein Abschlusszertifikat von einer solchen Organisation kann ein Indikator für Qualität sein.

Auch weiterführende Zertifizierungsmöglichkeiten sind empfehlenswert. Ein Beispiel wäre die Zertifizierung oder Anerkennung nach der ASCA, einer der in der Schweiz bedeutendsten Organisationen im Bereich der Komplementärmedizin und alternativen Therapieformen. Hypnose gehört zu einem der darin anerkannten therapeutischen Ansätzen und Behandlungsmethoden, die in der Regel nicht zur konventionellen Schulmedizin gehören, aber dennoch von vielen Menschen als ergänzende oder alternative Formen der Gesundheitsversorgung genutzt werden.

Sinnvoll kann auch die ergänzende Möglichkeit sein, sich einem Verband anschließen zu können. Für die Hypnose sind das beispielswiese der VSH (Verband Schweizer Hypnosetherapeuten) oder der DVH (Deutscher Fachverband für Hypnose). Eine Mitgliedschaft wird von seriösen Anbietern nach Abschluss der Ausbildungen ermöglicht.

7. Kontinuierliche Weiterbildung

Die Welt der Hypnose entwickelt sich ständig weiter. Seriöse Ausbildungsanbieter bieten oft Möglichkeiten zur kontinuierlichen Weiterbildung an, damit Absolventen ihre Fähigkeiten auf dem neuesten Stand halten können. Einige Institute und Verbände fordern auch
ein gewisses Pensum an weiterbildenden Formaten im Bereich der Alternativmedizin,sychotherapie oder Medizin und bieten diese zum Teil auch im eigenen Institut an. Dies können Vorträge, Seminare, Workshops oder Intervisionen sein.

Fazit: Woran erkennt man eine seriöse Hypnose Ausbildung?

Insgesamt sollte die Auswahl einer seriösen Hypnose-Ausbildung nicht leichtfertig getroffen werden. Sie sollte Ihren Erfahrungen, Wünschen und Bedürfnissen entsprechen. Das Institut sollte eine wohlwollende Haltung gegenüber Schüler/innen aber auch Klient/innen und Verbandsmitgliedern pflegen und Ihnen ein gutes Gefühl geben. Achten Sie auf Akkreditierung, qualifizierte Ausbildende, umfassende Lehrinhalte, Praxiserfahrung, transparente Kosten, Referenzen und die Möglichkeit zur Weiterbildung. Indem Sie diese Kriterien berücksichtigen, können Sie sicherstellen, dass Sie die für sich bestmögliche Ausbildung erhalten und Ihre Fähigkeiten in der faszinierenden Welt der Hypnose erfolgreich entwickeln können. So können Sie sich selbst und anderen Menschen einen richtigen Mehrwert stiften.